Wie essen wir das Klima gesund? – Ideen für ein Ernährungssystem der Zukunft

Wir drehen die Heizung runter, fahren Rad und nutzen LED Lampen fürs Klima. Was viele nicht wissen: was wir essen ist viel kritischer. Weltweit ist die Ernährungswirtschaft für 31% der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Auch in Deutschland liegen die Emissionen aus der Lebensmittelproduktion mit 190 Mio. t/ Jahr deutlich über denen des Verkehrssektors (146 Mio t/ Jahr). Das soll sich ändern!

Motivierte Gründer:innen und Start-up Teams setzen smarte Ideen um, die unser Foodsystem nachhaltiger und klimafreundlicher machen. Wächst unser Essen demnächst in urbanen Farmen, gewinnen wir Proteine in Bio-Reaktoren, und welche Rolle spielen Insekten? Und welchen Einfluss hat das auf unsere Ernährung?

Unsere Impulsgeber

Charlotte Dyba, Expert – Food, Methods & Innovations, NX Food
Der Innovationshub der Metro AG fördert Start-ups und Wissenschaftler, die Lösungen für das Food System von morgen haben. Alternative Proteine, Verpackungslösungen, personalisierte Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft sind dabei wichtige Bausteine. Dabei hat NX Food neben dem Veränderungspotential immer auch einen Blick auf die Frage: "Was muss passieren, damit der Konsument das akzeptiert?".

Jochem Wolthuis, Experte AgriFood, OOST NL
NRW produziert gerade einmal 40% des Obst und Gemüses, das die Menschen hier in der Region essen. Ein regionales Ernährungssysteme mit kurzen Wegen und geringem Fußabdruck kann so nicht geschaffen werden. Was können wir von unseren Nachbarn in den Niederlanden lernen von effizienter und nachhaltiger Landwirtschaft in geschlossenen Systemen? "Ein so kleines Land zeigt, wie man die Welt ernährt", sagt Jochem, der auf Innovationspartnerschaften im Bereich AgriFood spezialisiert ist.

Marius Anger, Gründer VARUTA
Schon mal Insekten gegessen? Der Fokus in der öffentlichen Diskussion begrenzt sich häufig auf die Frage, ob Konsumenten gemahlene Larven der Soldatenfliege in ihrer Pasta und ihrem Müsliriegel haben wollen, oder an crunchy Crickets snacken. Dabei ist der Impact von Insekten mannigfaltig: sie können als Tierfutter eingesetzt und die Insektenpanzer als Biopolymere in Chemie/Pharma und Kosmetikbranche verwendet werden. Last but not least essen sie auch noch mit Vergnügen unverkaufte Backwaren, den Trester aus der Bierproduktion und sonstige Restströme. Weil diese kleinen Insekten die Superhelden der bioökonomischen Kreisläufe sind, baut VARUTA gerade eine Produktionsanlage zur Zucht von Insektenlarven in Solingen.

Markus Fidelak, PhycoSystems
Mikroalgen sind extrem nährstoffreich und haben einen hohen Proteinanteil. Perfekt für die Humanernährung, aber auch als Tierfutter, denn der Methanausstoß von Kühen wird durch Algen als Futtermittel deutlich reduziert. Ein Puzzlestein für das Ernährungssystem der Zukunft also. Aber wie kann man effizient große Mengen von Mikroalgen produzieren? Dafür entwickelt das Team – ein Spin-Off der Universität Bochum – einen neuartigen Photobioreactor. Die Vision: eine vertikale Farm für Mikroalgen.

Mit unserem Expertenpanel reden wir Theorien, Utopien und Erfahrungen aus ihren Gründungen. Du hast eine Idee, mit der wir das Klima gesund essen können – im Anschluss an das Panel haben wir viel Zeit, in großer Runde zu diskutieren.

Und dann gibt es ja noch das informelle Networking bei einem kühlen Getränk…

Diese Nacht der Ideen findet statt in Kooperation mit CEDUS.