Hybrid Meat: Brückentechnologie zwischen Tier und Pflanze

Auf reges Interesse stieß die Diskussionsrunde zum Thema Hybrid Meat auf der Ideenfutter Expo in Düsseldorf, moderiert von Jochem Wolthuis, Projektleiter des Clusters Die neuen Protein-NL-Partner für Deutschland.

Im Mittelpunkt stand die Frage, ob Hybridprodukte, also Mischungen aus Fleisch oder Fisch mit pflanzlichen Proteinen, ein realistischer Zwischenschritt zu einer nachhaltigeren Ernährung sind.

Besonders engagiert beteiligten sich junge Landwirtinnen und Landwirte aus Meschede, die aktuell in der Viehzucht aktiv sind, von der Bullen- bis zur Schweinezucht. Für viele von ihnen war der Begriff „Hybridfleisch“ neu. Umso größer war das Interesse an den Chancen, die diese Produktkategorie bietet:

weniger Fleischanteil, mehr pflanzliche Proteine und damit sowohl ein Beitrag zum Klimaschutz als auch eine Möglichkeit, neue Wertschöpfungsmodelle zu entwickeln. Die Jungwirte betonten, dass sie angesichts von Themen wie Trockenheit auf den Feldern und der Suche nach neuen Kulturen auch über alternative Geschäftsmodelle nachdenken. Sie zeigten sich offen, künftig enger mit Start-ups zusammenzuarbeiten, um Innovationen aus erster Hand kennenzulernen.

Auch Vertreter der Good Food Institute (GFI) brachten ihre Erfahrungen ein. Bereits auf der IFFA in Frankfurt hat man das Thema Hybridprodukte intensiv diskutiert, als zukunftsweisenden Ansatz zwischen klassischer Fleischproduktion und pflanzenbasierten Alternativen. Überraschend und inspirierend zugleich war zudem der Beitrag eines Vertreters der Firma Melitta, der auf das entstehende Konzept eines „Hybrid-Cafés“ hinwies, ein Beispiel dafür, wie sich pflanzliche Komponenten auch in anderen Produktwelten integrieren lassen und wie man neue Produktansätze vermarkten kann. 

Von niederländischer Seite beteiligten sich mehrere Mitglieder des Clusters „Die neuen Protein-NL-Partner“, darunter Fiber Foods (Jackfruit-Produkte) und Olijck Foods, der mit Algenlösungen neue Wege in der Produktentwicklung beschreitet. Auch Monkey by the Sea war vertreten, ein Unternehmen, das auf Fischalternativen spezialisiert ist. Insgesamt herrschte Einigkeit, dass 100 % pflanzliche Produkte bislang häufig nicht alle geschmacklichen Erwartungen erfüllen. Hybrid Meat könnte hier eine Brücke schlagen:

vertraut im Geschmack, ressourcenschonender in der Produktion. Beispiele wie die niederländische Supermarktkette Albert Heijn, die bereits im Sommer 2025 rund 15 Hybridprodukte eingeführt hatte, zeigen, dass diese Kategorie in den Niederlanden als vielversprechend eingestuft wird. Der offene Austausch machte deutlich: 

Hybrid Meat ist mehr als ein Trend. Es ist eine Chance für Landwirtschaft, Industrie und Handel, die Proteinwende gemeinsam zu gestalten.



Geschrieben von

Jochem Wolthuis

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