Klimaschutz lohnt sich: Neue Studien zu den wirtschaftlichen Auswirkungen

Der Klimawandel ist längst nicht mehr nur ein ökologisches Problem – er entwickelt sich zunehmend zu einer ernsthaften Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. Eine aktuelle Studie von Prognos, der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), untersucht modellhaft die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von Klimawandel, Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in Deutschland.

 Der Klimawandel wirkt sich zunehmend negativ auf die Wirtschaft aus. Ohne zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen könnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands laut Modellrechnungen bis zum Jahr 2045 um 0,8 % geringer ausfallen, was einem wirtschaftlichen Verlust von rund 300 Milliarden Euro entspricht. Gleichzeitig birgt Klimaschutz erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Anpassungsmaßnahmen, etwa in den Bereichen Infrastruktur, Landwirtschaft oder Katastrophenschutz, könnten laut Modellierungen bis zu 30 % der wirtschaftlichen Schäden verhindern. Zudem führen Klimaschutzmaßnahmen – insbesondere Investitionen in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen – zu einem spürbaren wirtschaftlichen Impuls, der sich besonders deutlich bis 2035 zeigt. Die zugrunde liegende Studie macht deutlich, dass die langfristigen Vorteile des Klimaschutzes die mittelfristigen wirtschaftlichen Belastungen durch die Umsetzungskosten übersteigen. Mehr zu der Studie von Prognos hier.

Wichtig: Die Ergebnisse beruhen auf makroökonomischen Szenarien und Modellrechnungen, nicht auf realen historischen Entwicklungen. Sie zeigen auf, welche ökonomischen Folgen unter bestimmten Annahmen und politischen Pfaden zu erwarten wären.

Fazit: Modelle zeigen, wie teuer das Nichthandeln wird

Die Prognos-Studie zeigt in modellierten Szenarien klar: Klimawandel bremst das Wachstum – Klimaschutz hingegen bringt wirtschaftliche Impulse. Zwar basieren die Ergebnisse auf Annahmen und Projektionen, doch die Tendenz ist eindeutig und wird durch internationale Studien gestützt. Wer wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit will, muss heute strategisch in Klimaschutz und Anpassung investieren.


Weitere Perspektiven & Studien

Auch andere wissenschaftliche Arbeiten kommen zu ähnlichen oder ergänzenden Ergebnissen:

  • Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK): Modelliert globale Auswirkungen und prognostiziert bis 2050 einen Rückgang der weltweiten Durchschnittseinkommen um bis zu 19 %. Deutschland zählt dabei zu den besonders betroffenen Industrienationen.
  • Umweltbundesamt: Hebt ökonomische Chancen des Klimaschutzes hervor – z. B. durch Innovation, neue Arbeitsplätze und sinkende Kosten bei Katastrophenschutz und Gesundheitsversorgung. 


© Bild: Canva


Dieser Bericht wurde im Rahmen des Projekts TransformERN erstellt, denn bei TransformERN sind wir überzeugt davon, dass wir alle viel voneinander lernen können – gerade wenn es darum geht, so komplexe Ziele wir Klimaneutralität zu erreichen. Wir von TransformERN freuen uns, dich gemeinsam mit unseren Partnern Ernährung NRW und Food-Processing Initiative auf dem Weg aktiv dabei zu unterstützen. 

TransformERN ist mit Mitteln der Europäischen Union und des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert.

Geschrieben von

Constanze Hepp

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