Studie: So nachhaltig kauft Deutschland ein

Was Kund*innen von nachhaltigen Produkten erwarten

Umweltkatastrophen in regionaler Nähe, Friday’s for Future und steigendes Bewusstsein für die eigene Verantwortung haben in den letzten Jahren für eine erhöhte Nachfrage nachhaltiger Produkte auch im FMCG Bereich gesorgt. Aber wie nachhaltig wird in Deutschland eingekauft und worauf achten die Kund*innen besonders?
Eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens epap hat die grundsätzliche Einstellung zu Nachhaltigkeit, ihren Einfluss auf das Einkaufsverhalten sowie das Verhältnis zu nachhaltigen Marken in einer Umfrage unter 483 Einkaufenden in der epap App untersucht.
Eine Übersicht über die Key Findings:

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Kund*innen?

Als wichtigstes Kriterium für Nachhaltigkeit werden umwelt- und ressourcenschonende Produktionsbedingungen genannt. Rund die Hälfte der Einkaufenden versteht unter Nachhaltigkeit zudem nachfüllbare Verpackungen und den Verzicht auf Mikroplastik. 
80% zeigen sich besorgt durch den Klimawandel. Um zur Verlangsamung der Erderwärmung beizutragen achten drei Viertel der Befragten im Alltag auf einen nachhaltigen Lebensstil.
Dabei sehen sie jedoch Luft nach oben: nur 5% bewerten ihre Bemühungen um Nachhaltigkeit als erfolgreich. Als größte Hindernisse werden Preise, Misstrauen in die Echtheit der Nachhaltigkeit, mangelnde Kennzeichnung nachhaltiger Produkte sowie ein kleineres Sortiment genannt.

Nachhaltigkeit beim Einkaufen

Ohne Nachhaltigkeit ohne mich: 2/3 der Einkaufenden haben sich schon einmal gegen ein Produkt entschieden, weil es nicht nachhaltig war. Vor allem bei Lebensmitteln, Haushaltswaren sowie Kosmetik- und Hygieneartikeln wird auf Nachhaltigkeit geachtet. Ob ein Produkt nachhaltig ist, bewertet die Mehrheit anhand verschiedener Siegel.

Der Preis von Nachhaltigkeit

Für die Umwelt wird gern das Portemonnaie gezückt: Rund 70% der Einkaufenden sind bereit, mehr für nachweislich nachhaltige Produkte zu zahlen. Jeder Zweite würde den 1,5fachen Preis für Kosmetik- und Pflegeprodukte oder Haushaltswaren zahlen. Bei Lebensmitteln nehmen 69% einen 50% höheren Preis in Kauf.
Dennoch stellt der Preis weiterhin ein sensibles Entscheidungskriterium bei der Produktauswahl dar. FMCG Marken sollten deshalb auf transparente Kommunikation und Offenlegung des Pricings setzen.

Ein nachhaltiges Sortiment, bitte

Für rund ein Viertel der Einkaufenden ist ein nachhaltiges Sortiment bei der Wahl des besuchten Geschäfts ausschlaggebend (23%). Das Sortiment von Supermärkten (z.B. Rewe oder Edeka) bewerten die Einkaufenden als nachhaltiger gegenüber Discountern. Der durchschnittliche Wert für Supermärkte auf einer 6er- Likert-Skala liegt bei 3,71 gegenüber einem Durchschnitt von 3,25 für Discounter.

Die gesamten Ergebnisse zur Rolle der Nachhaltigkeit im Konsumverhalten der Deutschen hat epap im kostenlosen Sustainability Report zusammengefasst, den du hier downloaden kannst.

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