CapGemini: Wie sich die „ganz große Idee“ umsetzen lässt

Viele Unternehmen haben „die ganz große Idee“ – neue Innovationen und Zukunftstechnologien. Nur lassen sich diese Ideen manchmal eben nicht in die Tat umsetzen. So geht viel Potenzial verloren und das, obwohl die Unternehmen genau auf diese Innovationen angewiesen sind. Sie sind sich darüber im Klaren, wie wichtig Innovation ist, um neue Kundenbedürfnisse zu erfüllen, neue betriebliche Leistungsniveaus zu erreichen und langfristig Wachstum zu schaffen. Diese Ambitionen stoßen jedoch oft auf ein großes Hindernis: die Schwierigkeit, mit Innovationen Skalierung zu erzielen. Unternehmen, die mit intelligenten Fabriken, künstlicher Intelligenz, Agilität oder Automatisierung eine Skalierung erreicht haben, sind bislang in der Minderheit.

In der Studie „Scaling Innovation – What’s the Big Idea?“ identifiziert das CapGemini Institute die Erfolgsfaktoren und Fallstricke, um Innovationen erfolgreich auszurollen. Für diese Studie wurden 40 Führungskräfte aus Organisationen auf der ganzen Welt befragt, die eine Skalierung ihrer Innovationen erreicht haben, sowie vier herausragende Akademiker, die sich in ihrer Forschung und Ausbildung auf Innovation konzentrieren.  

Aus der Studie ergeben sich drei grundlegende Aspekte für eine erfolgreiche Skalierung von Innovationen:

1. Skalierung als eigene Disziplin: Innerhalb des Innovationsprozesses muss Skalierung als eine Schlüsselverantwortung einbezogen werden. Die meisten Unternehmen konzentrieren sich nur darauf, dass Innovationen ein unerfülltes oder nicht genanntes Kundenbedürfnis lösen. Wichtiger, aber meist vergessen: Machbarkeit und Rentabilität. Durch die Trennung von Ideenfindung und Skalierung in individuelle Prozesse, konzentrieren sich Teile des Projektteams explizit auf Umsetzung und Machbarkeit.

2. Innovationskultur des Scheiterns: Das Unternehmen muss bereit sein, harte Entscheidungen zu treffen und Scheitern bzw. Abbrüche zu akzeptieren – auch von Innovationen, die zu Beginn erfolgreich waren.

3. Lernen aus der Corona-Pandemie:  Die COVID-19-Pandemie hat Skalierungsansätze vorangetrieben und beschleunigt:  68% der Führungskräfte geben demnach an, dass sie bereits bestehende Transformationsinitiativen beschleunigt haben oder beschleunigen werden.

Durch die Pandemie ist vielen Unternehmen klarer denn je geworden, dass Innovationen besonders im Hinblick auf Digitalisierung notwendig sind. Es hat Unternehmen gezwungen, zu improvisieren und einen neuen Blick darauf zu werfen, wie sie Innovationen in großem Maßstab angehen. Die CapGemini Studie zitiert den  Innovationsmanager eines Chemie- und Konsumgüterunternehmens. Demnach stand für ihn die Entwicklung eines robusteren Ansatzes für die digitale Kundenansprache schon seit Längerem auf der Tagesordnung, aber COVID-19 beschleunigte die Bemühungen um fast zwei Jahre. So konnte das Unternehmen zu einem kritischen Zeitpunkt  mehr über seine Kunden erfahren. Das Ergebnis dieser Erfahrung: das Unternehmen hat die Skalierung kundenorientierter Innovationen priorisiert und die Geschwindigkeit erhöht.

Die Studie von CapGemini zeigt, dass Unternehmen, die Innovationen bereits erfolgreich skalieren und im großen Stil umsetzen konnten, eher bereit sind, Neues auszuprobieren und dafür sogar bestehende Innovationen und Experimente stoppen.
Viele Unternehmen haben erfolgreich einen Innovationsmotor entwickelt, um neue Ideen zu generieren, zum Beispiel durch Innovationszentren oder durch Ökosysteme und offene Innovationplattformen.

Bildnachweis: Canva

Geschrieben von

Lea Sustersic

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