JUST Egg: Wie die Vogelgrippe das Wachstum pflanzlicher Ei-Alternativen befeuert

Die Eierindustrie steht weltweit vor großen Herausforderungen: Wiederkehrende Ausbrüche der Vogelgrippe, schwankende Futter- und Energiekosten sowie regulatorische Veränderungen haben zu Versorgungsengpässen und Preissteigerungen geführt. In diesem unsicheren Umfeld gewinnen pflanzliche Ei-Alternativen immer mehr an Bedeutung. Ein Unternehmen, das besonders von dieser Entwicklung profitiert, ist Eat Just mit seinem innovativen Produkt JUST Egg – einer pflanzlichen Ei-Alternative auf Basis von Mungbohnen.

 

Rasant wachsender Markt für Ei-Alternativen

Laut dem CEO von Eat Just, Josh Tetrick, erlebt das Unternehmen aktuell ein beeindruckendes Wachstum. JUST Egg wird fünfmal schneller verkauft als im Vorjahr, wobei erstaunliche 91 % der Käufer weder vegan noch vegetarisch sind. Das zeigt, dass die Akzeptanz pflanzlicher Alternativen weit über die klassische Zielgruppe hinausgeht. Besonders das gefrorene Produkt "JUST Egg Folded" erfreut sich großer Beliebtheit und ist mittlerweile das meistverkaufte Ei-Patty in den USA.

Neben dem Einzelhandel, der rund 70 % des Umsatzes ausmacht, wächst auch die Nachfrage in der Gastronomie und Industrie. Kunden reichen vom US-Militär über Bäckereien und Schnellrestaurants bis hin zu großen Convenience-Store-Ketten. Viele Unternehmen suchen nach Alternativen zu herkömmlichen Eiern, da die Preisschwankungen und Unsicherheiten in der Lieferkette eine verlässliche Planung erschweren.

 

Innovationen und Kostenoptimierung

Eat Just entwickelt seine Produkte kontinuierlich weiter. Im Juni soll eine neue Version von JUST Egg auf den Markt kommen, die eine verbesserte Textur, besseren Geschmack und eine geringere Haftung in der Pfanne bietet. Gleichzeitig hat das Unternehmen erhebliche Fortschritte bei der Kostenoptimierung erzielt. Durch effizientere Beschaffung von Mungbohnen, verbesserte Proteinextraktion und optimierte Lieferketten konnten die Produktionskosten in den letzten Jahren mehr als halbiert werden.

Ein weiteres Innovationsfeld ist die Nutzung von Nebenprodukten aus der Mungbohnenverarbeitung. Das Unternehmen arbeitet daran, diese als glutenfreies Mehl zu vermarkten, steht jedoch vor der Herausforderung, genügend Kapazitäten für die Trocknung dieser Stoffe bereitzustellen.

 

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz des Erfolgs bleibt die Expansion eine Herausforderung. Während die Versorgung mit Mungbohnen aus verschiedenen Regionen wie Thailand, Indien und China gesichert ist, könnte die begrenzte Kapazität für das Sprühtrocknen von Proteinen zum Engpass werden. Sollte die Nachfrage weiterhin so stark steigen, wird Eat Just in zusätzliche Trocknungsanlagen investieren müssen.

Auch wenn sich das Unternehmen nicht konkret zur Gesamtprofitabilität äußert, betont der CEO, dass jedes verkaufte Produkt einen positiven Deckungsbeitrag leistet. Kapital wird derzeit nicht für das Überleben des Unternehmens benötigt, sondern für weiteres Wachstum.

 

Pflanzliche Ei-Alternativen als Zukunft der Ernährung?

Eat Just zeigt eindrucksvoll, wie stark der Markt für pflanzliche Ei-Alternativen wächst. Durch die aktuellen Herausforderungen in der Eierindustrie rückt JUST Egg als verlässliche und nachhaltige Alternative immer stärker in den Fokus. Die Kombination aus innovativen Produkten, effizienter Produktion und einer wachsenden Nachfrage macht das Unternehmen zu einem wichtigen Player in der Lebensmittelbranche. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser Markt weiterentwickelt und ob pflanzliche Ei-Alternativen in Zukunft eine noch größere Rolle in der Ernährung spielen werden. Mehr dazu hier.


Bild: © Eat Just

Geschrieben von

Constanze Hepp

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