Sustainable Packaging 2024

Die Effizienz-Agentur (EFA) NRW hat eine App zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Verpackungen entwickelt. Denn das Thema Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren zum Megatrend im Lebensmittelmarkt geworden. In ihrer Studie "Sustainable Packaging 2024" untersucht die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), wie Umweltfreundlichkeit beim Thema Verpackungen von Verbraucher:innen und Unternehmen berücksichtigt wird. Hier die Ergebnisse, unterteilt in die drei Studienteile.

Studienteil 1

Im Fokus der Studie stand die Frage, welche Bedeutung umweltfreundliche Lebensmittelverpackungen aus Verbrauchersicht besitzen und welche Rolle das Thema Umweltfreundlichkeit von Verpackungen im täglichen Konsumverhalten und Umgang mit Lebensmittelprodukten spielt. Die Untersuchungsergebnisse lassen sich zu den folgenden sieben Kernaussagen verdichten:

  1. Die Umweltfreundlichkeit der Verpackung ist eine relevante Eigenschaft bei der Bewertung von Lebens­mitteln, aber auch nur eine unter vielen.
  2. Umweltaspekte der Verpackung spielen bei der Produktwahl oft nur eine begrenzte Rolle.
  3. Für umweltfreundliche Verpackungen existiert nur eine begrenzte Mehrzahlungs­bereitschaft.
  4. Die Fähigkeit zu erkennen, wann Lebensmittelprodukte eher umweltfreundlich verpackt sind und wann nicht, ist stark eingeschränkt.
  5. Materialien prägen die Bewertung der Umweltfreundlichkeit einer Verpackung; Verpackungen aus Kunststoff werden als besonders umweltunfreundlich angesehen.
  6. Verbraucher sehen bei sich Verbesserungspotenzial, sich selbst aber nur nachranging in der Verantwortung, dass es zu einer Steigerung der Umweltfreundlichkeit im Verpackungseinsatz bei Lebensmitteln kommt.
  7. Mehrweg-Verpackungen stoßen auf Verbraucherakzeptanz.

Studienteil 2

Im Fokus des Teils 2 der Studie stand die Frage, wie gut sich Verbraucher mit Umwelteigenschaften von Verpackungen auskennen, wie das Informationsverhalten zu Umweltaspekten auf Verpackungen aussieht und wie unterschiedliche verpackungsbezogene Umweltclaims und -siegel aus Verbrauchersicht wahrgenommen werden. Die Untersuchungsergebnisse lassen sich zu den folgenden sieben Kernaussagen verdichten:

  1. Die Fähigkeit zu erkennen, wann Lebensmittelprodukte eher umweltfreundlich verpackt sind und wann nicht, ist stark eingeschränkt.
  2. Die am häufigsten genutzte Informationsquelle über Umweltaspekte der Verpackung ist die Verpackung selbst.
  3. Verbraucher wünschen sich mehr Hinweise über Umweltaspekte der Verpackungen auf Lebensmittel­produkten.
  4. Verbraucher bevorzugen konkrete Hinweise über Umweltaspekte der Verpackungen.
  5. Verpackungs-Claims zu den Themenfeldern Mehrweg/Wiederverwendbarkeit und Recycling sind besonders relevant.
  6. Verpackungs-Claims beeinflussen die Kauf- und Zahlungsbereitschaft von Produkten nur geringfügig.
  7. Viele Label/Siegel zum Thema umweltfreundliche Verpackung und Entsorgung haben nur eine geringe Bekanntheit.

Studienteil 3

Im Fokus der Studie stand die Frage, welchen Stellenwert eine Steigerung der Umweltfreundlichkeit im Verpackungseinsatz in Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft hat, und wie die Steigerung der Umweltfreundlichkeit in den Unternehmen umgesetzt wird. Die Untersuchungsergebnisse lassen sich zu den folgenden sechs Kernaussagen verdichten:

  1. Eine Steigerung der Umweltfreundlichkeit im Verpackungseinsatz ist in den meisten Unternehmen ein wichtiges Ziel.
  2. Die Kaufrelevanz der Umweltfreundlichkeit einer Verpackung wird sowohl bei Verbrauchern als auch dem Handel als begrenzt eingestuft.
  3. Die verfolgten Verbesserungsansätze sind vielfältig, im Fokus stehen besonders häufig die Erhöhung der Recyclingfähigkeit und des Anteils recycelter Materialien.
  4. Systematische Methoden zur Verpackungsbewertung sind bislang nicht weit verbreitet.
  5. Nur wenige Unternehmen nutzen bislang verpackungsbezogene Nachhaltigkeits­zertifizierungen oder -siegel.
  6. Haupthemmnisse für den Einsatz umweltfreundlicherer Verpackungslösungen sind Wirtschaftlichkeits­überlegungen, Probleme mit der Verfügbarkeit von Materialien und Konflikte mit dem Produktschutz

Geschrieben von

Leonie Kellers

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