Nachhaltigkeit: Was ist dran am Generationenkonflikt?

Gen Z und Babyboomer: Umwelt- und Klimaschutz als wichtiges Thema

Wenn es um den Umwelt- und Klimaschutz geht, scheinen sich die Babyboomer und die Generation Z einig zu sein sie sind große Aufgaben unserer Zeit. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Zukunft gemeinsam gestalten" des Prognos-Instituts und Kantar Public. Bei einigen Punkten sind die zwei Generationen gleicher Meinung. So finden 47% der jungen Leute die Bekämpfung der Umweltverschmutzung bzw. des Klimawandels als gesellschaftliches Thema besonders wichtig. In der älteren Generation sind es sogar zwei Prozent mehr. Auch bei der Selbst- bzw. Fremdeinschätzung unterscheiden sich die beiden Generationen kaum. Unter den Jugendlichen sehen 53% sich selbst als umweltbewusst an. Die Babyboomer stimmen diesem Ergebnis zwar zu, sehen aber die jüngere Generation eher als konsumorientiert als als umweltbewusst (67% vs. 53%). 

Nachhaltigkeit braucht Verhaltensänderungen

Geht es um Aussagen zum Klimawandel, beispielsweise: "Für den Klimawandel ist vor allem der Mensch verantwortlich.", sind die Babyboomer und die Generation Z fast gleich auf. 75% der Babyboomer und 72% der Gen Z stimmen dieser Aussage zu. Wenn es aber darum geht, dass Deutschland mehr für den Klimaschutz tun sollte, sind deutlich mehr jüngere Befragte dieser Meinung (75%). Unter den älteren Befragten sind es hingegen nur 53%. Bei Preissteigerungen durch den Umweltschutz verhält es sich ähnlich wie bei der ersten Aussage. Nur ein Prozent mehr der Gen Z findet, dass die Preise durch den Umweltschutz nicht steigen dürfen (47%). Bei den Ansichten zum Klima-/Umweltschutz unterscheiden sich die beiden Generationen nicht sehr. Allerdings ändert sich das Verhalten, wenn es darum geht, selber nachhaltig zu leben.

Babyboomer sind nachhaltiger als Generation Z

Die Ergebnisse zeigen, dass mehr Befragte aus der älteren Generation (81%) darauf achten, weniger Lebensmittel zu verschwenden als Befragte der jüngeren Generation. Hier sind es nur 62%. Auch beim Verzicht auf Plastiktüten gehen die Ergebnisse weit auseinander. In der Gen Z verzichtet nicht einmal die Hälfte der Befragten (47%) auf Plastiktüten. Bei den Babyboomern sind es hingegen 72%. Energie und Wasser im Haushalt sparen ebenfalls nur 57% der Gen Z, aber 80% der Älteren. Allerdings liegen die Babyboomer nicht in allen Nachhaltigkeits-Bereichen vorn. Mehr Jugendliche (44%) verzichten auf das Auto und nutzen das Fahrrad oder gehen zu Fuß als Befragte der Babyboomer-Generation (31%). Zudem verzichten mehr Jugendliche auf Fleisch (34%). Aber auch hier liegen die älteren Befragten nah bei der Gen Z mit 32%. Bei Kauf von Produkten aus der Region oder aus biologischem Anbau liegen wieder die Babyboomer vorne. 29% tendieren zu regionalen bzw. biologischen Produkten, während es in der Generation Z nur 23% sind, was allerdings auch an den finanziellen Umständen liegen könnte.

Die Studie zeigt, dass sich beide Generationen einig sind, dass sich in Richtung Klima-/Umweltschutz etwas ändern muss. Dennoch nutzen die jüngeren Befragten laut der Studie weniger Möglichkeiten, aktiv etwas für den Klima-/Umweltschutz zu tun als die ältere Generation sie verhalten sich weniger nachhaltig. 

Mehr zur Studie hier.


Photo Credits to Canva.

Geschrieben von

Leonie Kellers

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