Studie: Leben in der Nach-Corona Welt

Die Corona-Pandemie betrifft viele Bereiche unseres alltäglichen Lebens. Ist sie überwunden, wird unser Verhalten grundlegend verändert sein. Wie werden wir zukünftig leben? Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf unsere Zukunftswünsche?
 
Das Handelsunternehmen QVC hat im Rahmen der Studie „New Normal: Wie lebt Deutschland in der Post-Corona-Welt?“ fünf Erkenntnisse zum Leben nach der Corona-Pandemie aufgestellt. Die Ergebnisse werden in die drei Generationen Generation X (35-50 Jahre), Generation Y (21-35 J.) und Generation Z (14-20 J.) unterteilt.
 
Im Mittelpunkt standen die Themen Selbstbild, Gesundheit, Arbeit, Einkaufsverhalten und Bewusstsein.
 
New Me
Die Pandemie zwang uns dazu, „Social Distancing“ zu betreiben. Wir wurden in eine Situation versetzt, die menschliche Begegnungen einschränken ließ. Kommunikation, Zwischenmenschlichkeit, soziale Interaktion waren plötzlich gefährlich. Zwar wurden die Maßnahmen als vorübergehende Lösung akzeptiert, das Wohlbefinden und den Wunsch der Befragten nach menschlichen Kontakten ließ dies jedoch nicht unberührt: jeder sechste Befragte fühlte während der Krise einsam. 
Wir mussten also im Rahmen unserer Möglichkeiten selbst etwas ändern und erfinderisch werden. 
 
Social Distancing meint nicht Soziale Isolation
Durch Technik und Streamingdienste konnten wir uns mit Freunden, Familien und Kollegen vernetzen und Kommunikation wiederaufleben lassen. 
Streamingdienste wie Zoom erfuhren entsprechend einen Boom: die Nutzerzahlen der Plattform stiegen zwischen Dezember 2019 und März 2020 von 50 Millionen auf 200 Millionen. 
Ob für die Arbeit oder privat, Videokonferenzen waren unerlässlich. Um dort besser auszusehen, stylten sich 61% der Generation Z; etwa jeder zweite von ihnen stylte sogar den Hintergrund. 
Der abendliche Video-Treff mit Freunden wurde ebenso unverzichtbar, einen Drink in der Hand, schnell aufs Sofa gefläzt und schon kann das „Live Chilling“ losgehen. Rund 50% der Gen Y und Z finden diese Art der Abendbeschäftigung gut, um neue Leute zu treffen.
 
Aber auch die als altmodisch geltenden Festnetz-Telefonate erlebten erneut einen Boom. Wer Familie und Freunde nun nicht mehr sehen kann, der kann ja zumindest mit ihnen telefonieren.
 
New Healthstyle
Der wichtigste Wert der Deutschen ist Gesundheit – das war er auch schon vor der Pandemie. Mit durch das Virus zunehmendem Bewusstsein über die Wichtigkeit der körperlichen Unversehrtheit, wollen zwei von drei Befragten auf Generation Y künftig genauer auf Krankheitssymptome ihres Körpers achten. 
 
Um schnellstmöglich auf eventuelle Krankheiten reagieren zu können, wünschen sich drei Viertel der Befragten schnelle Labortests für zu Hause. Aus gegebenem Anlass zum Beispiel Corona-Tests. Laut der QVC-Umfrage können sich sogar 38 Prozent der Deutschen für die Zukunft Mikrochips im Körper vorstellen, die zum Beispiel auch ärztliche Hilfe holen.
 
Die körperliche Fitness spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, wenn es um die eigene Gesundheit geht. Fitness-Studios waren geschlossen. Nun hieß es: Home-Workouts. Viele Fitnessstudios boten in der Zeit eigene Home-Workouts an, die sich Kunden auf den Plattformen der Unternehmen anschauen und mitmachen konnten. Das schien seine Spuren hinterlassen zu haben, besonders bei Gen Z: 57 Prozent wollen zukünftig häufiger Fitness-Streaming benutzen.
 
New Work
Stichwort: Home-Office. 
Aufgrund der Pandemie mussten viele Menschen von Zuhause aus arbeiten. Videokonferenzen per Zoom oder Instant Messaging via Slack standen an der Tagesordnung. Besonders den Befragten der Gen Z schien das nichts auszumachen; 73 Prozent von ihnen wünschten sich, auch in Zukunft von zu Hause aus arbeiten zu können, um die Zeit besser zu nutzen. Keine Frage: der Weg zur Arbeit nimmt bei einigen viel Zeit in Anspruch, die auch anderweitig genutzt werden könnte.
Nun verlangen Arbeitgeber hingegen mehr Transparenz für die privat genutzte Zeit im Homeoffice ihrer Mitarbeiter. Für 60 % der Befragten aus Gen Y und rund 50 % aus Gen X würde diese Transparenz kein Problem darstellen.
 
Was durch das Home-Office und die damit verbundenen Videokonferenzen einigen klargeworden ist, ist die Einfachheit dieser. Ein Klick und man ist verbunden, egal wo man sitzt. Fazit: Mehr als jeder zweite Befragte möchte fortan lieber an Videokonferenzen teilnehmen als auf Geschäftsreise zu gehen.
 
New Shopping
Lästig ist neben dem Social Distancing für die meisten auch die Maskenpflicht. Sie nimmt so manchem den Spaß am Einkaufen.
 
Die vergangene Lust, im Geschäft Erledigungen zu machen, führt dazu, dass der Online-Handel boomt: ob Lebensmittel, Elektronik oder Bekleidung, ein Großteil wird mit wenigen Klicks online bestellt. 
Um Online ebenfalls eine „Shopping-Experience“ bieten zu können, überlegen sich die Unternehmen die verschiedensten Dinge; besonders Social Shopping kommt bei 41 Prozent der Befragten gut an. Beim Social Shopping werden die Freunde der Käufer in das Einkaufserlebnis einbezogen. Auch bequem von Zuhause mit einem virtuellen Shopping-Scout einzukaufen, der einen durch den Laden führt, scheint vorstellbar. Für 59 % der Befragten kann gut und gerne ein Bot die Beratung übernehmen, Hauptsache der Service stimmt.
 
New Purpose
Was die Pandemie nicht verändert hat, ist die Sorge vor dem Klimawandel. 50% der Gen Y und Z, die der Klimawandel natürlich besonders betrifft, halten ihn für die größte Herausforderung in der Geschichte des Landes. Drei Viertel sagen, dass sie an diesem Thema nicht lockerlassen werden und die Krise nicht dazu genutzt werden sollte, den Klimaschutz aufzuschieben. Ebenso viele gaben an, Nachhaltigkeit wäre für sie ein äußerst wichtiger Faktor.
 
Das wirkt sich auch auf das Einkaufsverhalten aus: 71 Prozent aller Befragten stimmen der Aussage zu, dass es ihnen durch die Corona-Krise wichtiger geworden ist, dass Produkte regional hergestellt werden. Zwei Drittel geben an, dass sie in Zukunft bei Anbietern einkaufen wollen, die für Nachhaltigkeit, Solidarität und soziales Engagement stehen.
Und auch beim Einkaufen von Kleidung setzen viele nun auf Qualität statt Quantität. Durch die lange Zeit, die man im trauten Heim verbringen musste, haben viele Menschen alte Schätze in den Tiefen ihrer Schränke gefunden und den Wert zeitloser Kleidung erfahren. Mehr als zwei von drei Befragten sagen, dass sie von nun an beim Kleidungskauf  mehr auf Langlebigkeit und Zeitlosigkeit achten. 
 
Die Studie wurde Ende April 2020 per Online-Umfrage durchgeführt. 1.000 Menschen in Deutschland zwischen 14 und 50 Jahren nahmen daran teil. Mehr zur Studie hier.

Bildnachweis: Canva

Geschrieben von

Lea Sustersic

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